Es braucht nicht nur neue teure Wohnungen

Leserbrief von Christoph Fischbach im Klotener Anzeiger vom 18. Juni.

Silvan Eberhard wirft im letzten Stadt Anzeiger der SP vor, alte Bauruinen schützen zu wollen und Neubauten verhindern zu wollen. Aus diesem Grund hätte sich die SP beim privaten Gestaltungsplan Waldeggweg der Stimme enthalten. Das stimmt nicht. Fakt ist, dass beim vorliegenden Projekt tatsächlich günstiger Wohnraum verloren geht. Jetzt bestehen 30 Wohnungen. Mit dem privaten Gestaltungsplan wird die Möglichkeit geschaffen total 45 Wohnungen zu erstellen. Die SP hätte sich gewünscht, dass im Rahmen des Gestaltungsplan die Vorgabe gemacht wird, dass mindestens die 15 neuen Wohnungen nach dem Prinzip der Kostenmiete ausgestaltet werden. Aus diesem Grund haben wir uns im Gemeinderat der Stimme enthalten. Die Stadt Kloten nimmt zu wenig Einfluss auf die Wohnbaupolitik und fördert den preisgünstigsten Wohnungsbau nicht genügend. Bei jedem Gestaltungsplan in der Vergangenheit, bei dem neue und zusätzliche Wohnungen entstanden, wurde viel zu wenig darauf geachtet, dass ein Teil der Wohnungen nach dem Prinzip der Kostenmiete ausgestaltet werden. Die SP ist auch für neuen, modernen Wohnungsbau, aber ein Teil der neu entstehenden Wohnungen müssen günstig und bezahlbar bleiben. Momentan entstehen fast ausschliesslich teure Wohnungen und das ist der falsche Weg.

 

Seit 2018 besteht für die Gemeinden im Kanton Zürich die Möglichkeit, dass wenn bei Zonenänderungen, Sonderbauvorschriften oder Gestaltungsplänen eine erhöhte Ausnützungsmöglichkeit entsteht (zu deutsch zusätzliche Wohnungen erstellt werden können), ein Mindestanteil an preisgünstigem Wohnraum festgelegt werden kann. Dies müsste die Gemeinde in der Bau- und Zonenordnung (BZO) festlegen. Die kantonale gesetzliche Grundlage wurde in der Abstimmung im Septem 2014 beschlossen. Die Klotener Stimmbevölkerung stimmte der Vorlage mit über 60% zu. Im gesamten Kanton lag die Zustimmung nur bei 58%. Dies zeigt, dass das Thema den Klotenern unter den Nägel brennt. Aus diesem Grund braucht es im September auch ein JA für die SP-Initiative „Wohnen für Alle“, damit die Stadt Kloten endlich griffige Massnahmen ergreift, zum Beispiel mittels Änderung der BZO oder dass auf städtischen Grundstücken konsequent preisgünstiger Wohnraum entsteht.